Unterwegs

Am Wochenende alte Freunde besucht, die ich länger nicht gesehen hatte. Was Paare angeht, kenne ich nicht viele, die eine solche Einheit bilden. Konnte sie endlich in ihrem neuen Haus besuchen. Dazu kommt, dass ihre sechs Monate alte Tochter sie nur noch besser macht. Die Angst vorm Erwachsensein verschwindet gegenüber solchen Vorbildern.

Leider diesmal nichts von Stuttgart erlebt. Zu viel Arbeit und fast keine Zeit. Auch die letzten Tage über nur gearbeitet und noch immer nichts für den Umzug vorbereitet.

Momentane Lektüre: UC von Krausser. Auch hier wieder ein schlechtes Vorbild im “Romanhelden”.

Part 4

Wenn man davon ausgeht, dass die Kindheit, die Jugend und das Studium die großen Lebensabschnitte markieren, dann fängt bei mir in diesem Jahr wohl endlich der vierte große Abschnitt an. Vier Jahre als Lehrer gearbeitet und trotzdem nie das Gefühl gehabt, voll im Berufsleben angekommen zu sein. Das bestandene Referendariat ändert allerdings wohl einiges.

Wohnungssuche, um dem Nachbarn aus der Hölle zu entkommen, war endlich erfolgreich. Ab Juli/August geht eine sehr lange Zeit in meinem geliebten Trier zu Ende. Wehmut bleibt noch aus, wird aber wohl kommen, sobald die durch die Decke der jetzigen Wohnung gespiegelten menschlichen Abgründe keine Rolle mehr spielen.

Eine leichte Euphorie wechselt sich mit Überforderung und altbekannter Bindungsangst ab. Wohnungsbesitzer. Wahnsinn!

Laser Wachhunde

Und wieder ist eine Woche vorbeigeschossen.

Wohnung besichtigt. Tolle Lage, stilvoll und groß. Die damit verbundenen Schulden schrecken ab und eine gewisse Angst setzt beim Gedanken ein, sich derartig langfristig zu binden. Die Ermutigung meiner Freunde und Familie hilft jedoch dabei, über meinen eigenen Schatten zu springen. Die Bank ist ebenfalls an Bord. Ein neuer Lebensabschnitt kann also mit ein wenig Glück beginnen.

Größter Erfolg der Woche: Vortrag vor zwei Schulklassen über den Wechsel im Superhelden-Comic seit seiner Entstehung vor 75 Jahren gehalten. Auf Anregung einer Kollegin hin das Thema mit Nietzsches Übermenschgedanken verbunden, um die existentialistischen Probleme von Superhelden zu ergründen. Alleine bei Alan Moores Watchmen lässt sich hier einiges finden. Die heutige Gesellschaft würde die Helden von damals wohl nicht mehr akzeptieren und bevorzugt Figuren mit Fehlern und Selbstzweifeln. Vortrag war Teil eines kleinen Comicfestivals eines Gymnasiums. Zum ersten Mal als Comicforscher ernst genommen worden.

Watch_Dogs angespielt. Gelungener Zeitvertreib, dessen vernetzte Welt ein beängstigendes Bild einer möglichen Zukunft zeichnet. Auf Knopfdruck sind alle Informationen über jeden Menschen erhältlich. Wahrscheinlich nicht mal mehr Zukunftsvision.

Mit Dude und seinen Kumpels zum Lasertag. Nervenkitzel und jede Menge Spaß. Jedoch gemerkt, dass die körperliche Form zu wünschen übrig lässt.

Dennoch bleibt als Fazit eine sehr gute Woche.